Hospizbegleiter - Ein Ehrenamt für Sie?

Um was geht es?

Eine sehr hilfreiche und gesellschaftlich wertvolle Möglichkeit, sich ehrenamtlich für seine Mitmenschen einzusetzen, ist die Hospizbegleitung. Die Hospizgruppe Dingolfing/Landau kümmert sich seit mittlerweile sechzehn Jahren um schwerstkranke und sterbende Menschen und deren Angehörige. Das Wirken der Hospizbegleiter ist dabei von dem Anspruch geprägt, Sterbenden und ihren Angehörigen diese äußerst schwierige Lebensphase so gestalten zu helfen, dass sie dennoch als lebenswert empfunden werden kann. Die Betroffenen sollen spüren, dass sie in ihrer Einmaligkeit und Lebensgeschichte geachtet sind. Den ganz persönlichen Bedürfnissen der Patienten – nicht nur in körperlicher, sondern vor allem auch in seelischer, sozialer und religiöser Hinsicht - muss Rechnung getragen werden. Nicht zuletzt geht es aber auch um das Ziel, die Angehörigen in ihren Ängsten, Sorgen und Nöten zu unterstützen.

Kann ich das?

Um diese verantwortungsvolle Aufgabe gut und richtig erfüllen zu können, sind fundierte Kennnisse erforderlich. Die Hospizgruppe Dingolfing-Landau e. V. startet dazu jedes Frühjahr einen Ausbildungskurs, der angehende Hospizbegleiter auf ihr künftiges Wirken vorbereitet. An acht Samstagen werden die Teilnehmer durch geschulte und kompetente Referenten gezielt zu einer Aufgabe hingeführt, die ein hohes Maß an Wissen und Sensibilität erfordert. Der Kurs eröffnet den Teilnehmer/innen nicht zuletzt auch die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Sterben und dem Tod, einem der großen Tabuthemen unserer Gesellschaft, zu befassen und sich dabei gleichzeitig auch mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen. Man lernt, sowohl mit eigenen als auch mit fremden Ängsten umzugehen. Neben der umfassenden inhaltlichen und emotionalen Auseinandersetzung mit dem Sterbevorgang und dem damit verbunden Aspekt der spirituellen Begleitung gehören zum Ausbildungsprogramm auch detaillierte Hintergrundinformationen zur palliativen Versorgung sowie über die Hospizbewegung und ihre sozialen Netzwerke. Geleitet wird der Kurs von der erfahrenen Koordinatorin der Hospizgruppe Dingolfing-Landau, Hilde Witt.

Auch wenn am Ende des Kurses zunächst vielleicht das Gefühl entsteht, mit der
anspruchsvollen Aufgabe der Sterbebegleitung überfordert zu sein, wird die Kursteilnahme
dennoch erfahrungsgemäß als große Bereicherung für das eigene Leben und seinen persönlichen Umgang mit dem Tod empfunden werden. So hat jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin ganz unverbindlich die Gelegenheit, in die
Hospizarbeit „hineinzuschnuppern“. Man kann viele neue Erkenntnisse über ein
hochinteressantes Themengebiet erfahren, bevor man sich fest zur Mitarbeit entscheidet.

Bei aller Notwendigkeit, die Hospizarbeit auf das sichere Fundament einer fundierten Ausbildung zu stellen, ist die mitmenschliche Sterbebegleitung trotzdem weniger eine Frage von Kenntnissen und Bildung, als vielmehr der inneren persönlichen Einstellung und der ethischen Haltung zu Tod und Sterben. So eignet sich letztlich jeder für die Aufgabe des Hospizbegleiters, der sensibel auf die menschlichen Bedürfnisse des Anderen eingehen kann und bereit ist, seine eigenen Grenzen, seine Hilflosigkeit und seine Ängste zu akzeptieren.

Infos finden Sie auch hier.