Wenn Engel reisen...

...wird das Wetter schön!“ freute sich Sozialdienstleiterin Inge Günthner letzten Donnerstag. Wie bestellt blitzte die Sonne genau pünktlich zur Abfahrt hinter den Wolken hervor und so stand dem Ausflug der Bewohner des AWO Seniorenzentrum Bayerwaldblick Landau/Isar nichts mehr im Wege. Mit dabei im wunderschönen Oldtimerbus vom Automobil-Park Auwärter waren auch der kommissarische Einrichtungsleiter Konrad Mader, unsere Projektmitarbeiterin Marie-Paule Brinck, vier Pflegefachkräfte sowie eine Praktikantin. Konrad Mader freute sich ganz besonders über die Bereitstellung des Busses mitsamt Fahrer Eberl, der neben seinen souveränen Fahrkünsten auch menschlich alle Fahrgäste überzeugte. Als Reiseleiter wusste mit zahlreichen Anekdoten zu unterhalten, so zum Beispiel über die Herkunft des Bus-Namen „Berolina“, der in Berlin mit seiner Glaskuppel den Blick über die Mauer ermöglichte.
 
Vom Seniorenzentrum ging es erst einmal los auf Stadtrundfahrt, den Berg hinab, über die Isarbrücke und bis zum Kreisel an der Gläsernen Backstube. Hier machte die Reisegruppe kehrt und fuhr am Gymnasium Landau vorbei Richtung Usterling. Eine riesige Freude bereitete den Bewohnern dort die Besichtigung des Wachsenden Felsen, auch Johannisfelsen genannt, der neben der St. Johannes-Kapelle der Pfarrei St. Martin in Höcking zu finden ist. Eine Bewohnerin hatte das Naturdenkmal zuletzt in ihrer Schulzeit besichtigt und freute sich über die Wiederkehr nach so vielen Jahren. Nach dem Rückmarsch zum Bus konnten alle Ausflügler bei einer gemeinsamen Stärkung im Freien in Erinnerungen schwelgen. Sowohl SeniorInnen als auch BegleiterInnen genossen die kleine Brotzeit im Grünen und hatten ihre helle Freude. Inge Günthner bedankte sich vor der Rückfahrt noch einmal herzlich bei allen, die an der Organisation beteiligt waren und damit ihre Wertschätzung gegenüber der SeniorInnen ausdrückten.
 
Geplant war die Spritztour eigentlich als gemeinsamer Ausflug der AWO-Bewohner mit Schülern des Gymnasium Landau an der Isar. SeniorInnen und Jugendliche kennen sich bereits aus zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen und pflegen seit geraumer Zeit sogar Brieffreundschaften. Die Idee zu diesem Austausch entstand in dem Wahlkurs, den die jungen LandauerInnen an ihrer Schule besuchen. Geleitet wird dieser von Monika Rösler, Lehrerin für Wirtschaft und Recht sowie Mathematik. Aufgrund der aktuellsten Entwicklungen im Pandemiegeschehen konnten die Schüler den Ausflug allerdings nicht begleiten, was selbstverständlich für Enttäuschung sorgte. Ein Dank sei der modernen Technik, die es den Schülern ermöglichte, zumindest virtuell dabei zu sein. Per Handy wurden sie von während der ganzen Fahrt mit Bildern und Infos versorgt. Ganz analog sandten die SeniorInnen beim Vorbeifahren auch noch durch Hupen und Winken Grüße ins Klassenzimmer.
 
Zum Glück wird dies nicht die letzte gemeinsam geplante Unternehmung bleiben. Gemeinsam mit der FreiwilligenAgentur Dingolfing-Landau hat Monika Rösler nun ein ganzjähriges Projekt ausgearbeitet. Beim „Jahreskreis der Generationen“ bereiten die SchülerInnen unter Anleitung ihrer Lehrkraft im Wahlkurs rund 12 Aktivitäten vor, die dann im Seniorenheim mit den Bewohnern durchgeführt werden. Unsere Geschäftsführerin Laura Dullinger konnte bereits eine gute Nachricht überbringen: eine Förderzusage vom Bayerisches Sozialministerium und der Lagfa bayern e.V. ist bereits eingetroffen. Das Auswahlgremium hat die Idee schon mal auf ganzer Linie überzeugt. Nun muss nur noch Corona mitspielen. Begeisterung und Vorfreude sind aber bei allen Beteiligten so groß, dass mit Sicherheit in jedem Fall ein Weg für das Miteinander der Generationen gefunden wird.

 

Zurück