Was ist eigentlich...

...bürgerschaftliches Engagement?


Karoline Thannhuber ist seit Januar 2018 in der Pfarrer-Huber-Schule in Landau beim Sprachpatenprojekt aktiv und hat dort im letzten Jahr einmal pro Woche für eine Stunde ein Geschwisterpaar getroffen.

„In einem Zeitungsartikel habe ich gelesen, dass Sprachpaten gesucht wurden. Ich war zu dieser Zeit gerade in Elternzeit und wollte mich gerne engagieren. Darüber hinaus war der Zeitbedarf – gerade als Mama – überschaubar und gut zu organisieren.“, erzählt uns Frau Thannhuber.

Sie empfinde die Sprache als grundlegend für eine funktionierende Kommunikation und gibt zu bedenken: „Wenn ich in ein Land käme, dessen Sprache ich nicht richtig könnte, würde ich mich auch über Unterstützung freuen.“

Anfangs habe sie Zweifel gehegt, ob die eine Stunde in der Woche wirklich ausreichend sei. Nachdem ihr die Lehrer aber bestätigen konnten, dass sich das Interesse am Deutschlernen positiv entwickelt hätte, habe sie das natürlich sehr gefreut. Im Laufe der Zeit sei zudem ein Vertrauensverhältnis entstanden und sie habe die Kinder in ihr Herz geschlossen.

Für unser Portrait beschreibt sie uns einige schöne Momente mit den Kindern, wie etwa das Gestalten von Stoffbeuteln mit Farbe. „Am Ende hatten wir richtige Designer-Stücke, und das nicht nur, weil sich die Kinder entschieden haben, „Gucci“ auf die Beutel zu malen.“

Die Zeit mit den Kindern habe ihr persönlich viel Freude bereitet und so ermutigt sie auch alle, die noch Zweifel hegen: „Die Fragen und Themen, die während unserer wöchentlichen Sprachpaten-Stunde aufkamen, hatten meist mit ihrem Umfeld zu tun – selten mit Grammatik und Rechtschreibung. Sprachpate kann so jeder werden.“

Zum Schluss will sie alle motivieren selbst ehrenamtlich aktiv zu werden: „Viele von uns stehen auf der Sonnenseite des Lebens. Es mangelt uns an nichts. Und auch wir als Erwachsene können immer viel von Kindern lernen!“

 

Liebe Damen und Herren der FreiwilligenAgentur, liebe ehrenamtliche Helfer und Helferinnen.

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

Dieser lakonisch schlichten Feststellung von Erich Kästner stimmen sicher die allermeisten Menschen zu. Und viele handeln auch danach. Gott sei Dank!

Ja, unsere ganze Gesellschaft kann nur so funktionieren, wie sie es tut, weil es Menschen gibt, die aktiv werden und Gemeinsinn beweisen. Bürgerschaftliches Engagement bedeutet Teilhabe und ist damit gelebte Demokratie. Jedes demokratische Staatswesen hat zur Grundlage, dass die Menschen ihre Gesellschaft mitgestalten; jedes demokratische Staatswesen ist darauf angewiesen, dass die Bürgerinnen und Bürger sich für ihr Gemeinwesen verantwortlich fühlen. Je mehr Menschen sich einbringen und engagieren, desto größer wird der Zusammenhalt, desto weiter entwickelt sich unsere Bürger- oder Zivilgesellschaft.

Bürgerschaftliches Engagement ist deshalb unverzichtbar – gerade auch in Zeiten von Corona. Viele engagierte Bürgerinnen und Bürger haben sich zusammengeschlossen, um auch Nachbarschaftshilfe zu leisten. Einkäufe für unsere älteren Mitbürger zu übernehmen, die zur Risikogruppe zählen. Und hier kommt der Nachbarschaftshilfe ein bedeutsamer Platz zu. In der Nachbarschaft entwickelt sich schnell Vertrauen – eine wichtige Voraussetzung für gegenseitige Unterstützung. Und in der Nachbarschaft ist man schnell da, wo man gebraucht wird. Wenn Nachbarn Nachbarn helfen, dann weiß jede und jeder, dass es ganz in der Nähe jemanden gibt, auf den man zählen, auf den man sich verlassen kann. Das beruhigt, das gibt Zuversicht, das beugt der Vereinsamung vor. Nachbarschaftshilfe stellt sicher, dass im eigenen Ort niemand allein gelassen wird. Und das, meine Damen und Herren, bedeutet Lebensqualität.

Bürgerinnen und Bürger, die sich in einem Verein, die sich für ihre Mitmenschen oder das Wohl aller engagieren, machen unsere Gesellschaft mitmenschlicher, sie befördern den Zusammenhalt. Und von welch großer Bedeutung das gerade heute ist, brauche ich ja nicht näher auszuführen. Denn wie heißt es so schön in einem Sprichwort aus Frankreich: „Wer einen guten Nachbarn hat, hat auch einen guten Tag.“

Ich habe große Hochachtung vor allen, die etwas für andere tun.

Herzlichen Dank und vergelt`s Gott dafür!

Euer

Franz Aster, 1. Bürgermeister des Marktes Wallersdorf

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