Ein Zeichen gegen die Wegwerfmentalität

Am kommenden Samstag öffnet das Repaircafé in Landau nach der erfolgreichen Eröffnung zum zweiten Mal seine Pforten für die Öffentlichkeit. Die rund 10 Helfer freuen sich auf zahlreiche Kunden und spannende Herausforderungen.

Beim Auftakt im Mai gaben sich die Interessenten die Klinke in die Hand. Schon um kurz vor 9 Uhr fanden sich die ersten Landkreisbewohner am Evangelischen Gemeindehaus ein, um sich das neue Repaircafé anzusehen. Seit letzten Samstag bieten hier 11 freiwillige Bastler der Bevölkerung regelmäßig Hilfe zur Selbsthilfe an, um kaputten Gegenständen eine zweite Chance zu geben. Initiator Erich Klendauer möchte damit ein Zeichen gegen die Wegwerfmentalität unserer Zeit setzen. Seiner Bitte, als Dachorganisation für das Repaircafé zu fungieren, kamen wir natürlich sehr gerne nach. „Ich persönlich war hellauf begeistert, weil komischerweise hat man das Gefühl, wenn die Garantiezeit eines Gerätes vorbei ist, ist es auf einmal kaputt.“ so unsere Vorsitzende Gudrun Zollner. Wir unterstützen das Projekt nun mit der Vermittlung von Ehrenamtlichen, der Versicherung der Helfern, dem Online-Auftritt, dem Entwurf von Flyern und der Organisation.

Zur offiziellen Eröffnung erschien neben vielen privaten Besuchern nicht nur unsere Vorsitzende Gudrun Zollner, sondern auch Bürgermeister Matthias Kohlmayer und Landrat Werner Bumeder. Als Vertreter des Landkreises nahm Landrat Werner Bumeder sich Zeit, um der Eröffnung beizuwohnen und den Organisatoren und Helfern seinen Dank auszusprechen. Die Umsetzung des Repaircafés freue ihn ganz besonders, da es oft nur Kleinigkeiten seien, aufgrund derer Geräte weggeworfen werden. Dem stimmte auch Bürgermeister Matthias Kohlmayer zu: „Jedes Gerät, das nicht weggeschmissen wird, ist ein Gewinn für uns und unsere Umwelt.“ Die Idee wurde auch im Vorfeld von der Stadt Landau bereits begeistert angenommen und die Eröffnung finanziell unterstützt.

Aber auch von vielen anderen Einrichtungen und Privatpersonen erhielten wir und Erich Klendauer für die Initiative Zuspruch und Unterstützung - sei es die Hilfe bei den Vorbereitungen durch den Bund Naturschutz, die Bereitstellung von Werkzeugen durch die Stadtwerke, eine Kuchenspende für das Buffet oder die musikalische Untermalung der Eröffnung durch Fips Brunner, Rudi Pritzl und Helga Pritzl. Das musikalische Trio „Fips und Bagage“ widmete dem Repaircafé sogar ein eigens dafür selbst getextetes Lied: „Wenn was kaputt geht, wirf´s ned gleich in´ Müll. Wiederverwendung, des wär´ doch des Ziel. Oft kann man´s richten, auf Deutsch g´sagt reparier´n. Und do gibt´s Leute, die haben des Hirn.“

Für die Zukunft werden noch mehr „Leute mit Hirn“ gesucht – genauer gesagt, mit Geschick in Elektrik, Elektrotechnik, Feinmotorik oder ähnlichem. Auch wenn schon fast ein Dutzend Ehrenamtliche zum Team zählen, kann nicht jeder an jedem Termin. Über Verstärkung würden sich die Bastler deshalb immer freuen. Interessierte können sich gerne bei uns melden!

Kunden mit defekten Geräten oder anderen kaputten Gegenständen können an jedem dritten Samstag im Monat von 9-12 Uhr im Repaircafé im Evangelischen Gemeindehaus, Stadtgraben 44, Landau vorbeikommen. Sollte ein Termin ausfallen oder verschoben werden, wird darüber rechtzeitig in der Presse sowie auf unserer Homepage informiert.

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