Glücksrezept: Rhetorik-Tipps

Oft ist es nicht einfach, vor einer Gruppe von Menschen zu stehen und ein Projekt oder einen Vorschlag zu präsentieren. Das erkannte schon der berühmte niederländische Künstler Vincent Van Gogh:
 
Es ist ebenso interessant und schwer etwas gut zu sagen, wie es gut zu malen ist.“
 
Holz
 
Jedoch gibt es ein paar Tipps, die Euch das Leben erleichtern und mit denen Ihr Euer Gegenüber leichter von Eurer Sache überzeugen könnt.
 
Vorbereitung ist alles
 
Am besten schreibt Ihr Euch ein paar Stichpunkte auf kleine Karten, um nicht den Überblick zu verlieren. So könnt Ihr von Anfang an einem roten Faden folgen und das Ganze strukturieren.
 
Auf folgende Fragen solltet Ihr Euch schon vor dem Vortrag vorbereiten:
 
Wie erzeuge ich Spannung?
Wie löse ich Emotionen aus?
Was ist neu für mein Publikum?
Welche Fragen könnten am Ende kommen?
Was soll mein Publikum nach der Rede tun?
 
Ziel ist es, dass der Zuschauer nach dem Ende Eures Vortrags weiß, was er ab morgen anders machen soll als bisher.
 
Achtet auf Glaubwürdigkeit
 
Speziell beim Sprechen vor Gruppen, aber auch vor Kollegen solltet Ihr versuchen ein Gefühl für Eure Stimme zu bekommen und verschiedene Betonungen austesten. Das macht den Vortrag lebendig und sorgt für zusätzliche Aufmerksamkeit und Abwechslung. Gezielte Fragen halten Euer Publikum wach.
 
Ergründet Eure Körpersprache
 
Jeder hat eine individuelle Körpersprache, die sich im Laufe der Jahre entwickelt hat. Längst nicht alles davon geschieht bewusst – viele Gesten, Gesichtsausdrücke oder Haltungen wenden wir völlig unwillkürlich an. Es lohnt sich also, für die Recherche diejenigen Menschen anzusprechen, die Euch immer wieder "in Aktion" erleben: Freunde, Angehörige oder Kolleginnen und Kollegen. Fragt sie, ob es typische Gesten oder Haltungen gibt, die einfach "zu Euch gehören". Je besser Ihr Eure unbewusste Körpersprache kennt, desto bewusster könnt Ihr sie einsetzen.
 
Immer hilfreich beim Thema Körpersprache:
  • hüftbreiter, ruhiger Stand
  • eine offene Körperhaltung
  • Hände locker runterhängen lassen oder locker zusammenfalten
  • ruhiger Atem
  • den Blick über alle Zuhörer schweifen lassen
  • klar und deutlich sprechen Übung zum Aufwärmen: Korken zwischen die Zähne nehmen und das ABC aufsagen oder Teile Eurer Rede laut durchgehen
  • kleine Sprechpausen, die Raum für neue Sprechimpulse geben
Mit Klarheit und Kürze zum Erfolg
 
Einfache und kompakte Sätze sind oft besser als lange, umständliche Ausschweifungen.
Bitte sprecht nicht so, wie Ihr schreiben würdet. Das endet oft in Schachtelsätzen, die nicht nachvollziehbar sind und klingt unnatürlich.
 
Beschränkt Euch auf das Wesentliche, damit Euch Euer Publikum folgen kann und keine Langeweile aufkommt. Auch der Vortrag als Ganzes sollte nicht zu lange dauern.
 
Die Devise lautet: So lang wie nötig, aber so kurz wie möglich!
 
Beispiele, Beispiele und noch mehr Beispiele
 
Zieht die Zuhörer auf Eure Seite, indem Ihr anschauliche Beispiele verwendet. Packt also Euren Vortrag nicht mit Definitionen, Zahlen oder trockenen Fakten voll, sondern wählt lieber Beispiele oder Geschichten, die Ihr selbst erlebt habt. So könnt Ihr die Zuhörer emotional abholen und Bilder vor dem geistigen Auge entstehen lassen.
 
Übung macht den Meister!
 
Der große Redner Cicero machte es vor: “Reden lernt man nur durch Reden.“ Also verzweifelt nicht, wenn es am Anfang noch nicht so klappen sollte, wie Ihr es gerne hättet. Ihr werdet mit jedem einzelnen Vortrag besser!
Und letztendlich sind wir ja alle nur Menschen.

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